EUROPA ERLEBEN
FAIRbund ermöglicht jungen Menschen aus Deutschland die Teilnahme an einem Freiwilligendienst im europäischen Ausland oder in einem der Partnerländer.
Gerne beraten wir Interessenten aus Leipzig und Umgebung und unterstützen sie bei der Suche nach geeigneten Einsatzstellen und beim Bewerbungsprozess. Gemeinsam erstellen wir die für einen Freiwilligendienst im Ausland notwendigen Unterlagen und bereiten die jungen Menschen auf den Aufenthalt vor.
Willst Du dich Projekten in Europa beteiligen? Dann vereinbare gern einen Beratungstermin mit unserem EU-Projekte-Büro.
Tipps für die Bewerbung findest Du hier:
- Webseite des Europass Lebenslaufes
- Datenbank der Projekte
- Registrierung beim neuen Programm der Europäischen Solidaritätskorps-Projekte
- Blog Youthreporter
KONTAKT
EU-Projekte
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Dörte Dietrich (Teamleiterin)
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Andrea Proniewicz
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Rüdiger Vandrey
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Javier Marín Rastrero (Europäischer Freiwilliger)
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Five months of supporting local forestry in Iceland
Five months of supporting local forestry in Iceland
Es ist nicht ganz leicht, meine fünf Monate in Island in einem kurzen Text zusammenzufassen. Das euphorische Gefühl, dass einen überkommt, wenn man gerade aus einer natürlichen heißen Quelle steigt, sich in einem eiskalten Fluss abkühlt und dann auf der Ladefläche von einem Pick-Up trocknet ist nämlich nicht ganz einfach zu beschreiben. Und das waren die Momente, die einem wirklich im Kopf bleiben.
Als ich angekommen bin, habe ich aber von so etwas noch nichts geahnt. Erstmal war ich ziemlich schockiert von der Stille die unser Haus am See umgeben hat. Das hat es für mich nicht leichter gemacht, die sieben anderen Freiwilligen kennenzulernen, weil es für mich ein so ungewohntes Setting war. Der kleine Kultur (oder auch keine-Kultur) Schock, hat sich aber ziemlich schnell gelegt und danach waren wir ein bisschen, wie eine Familie. Wenn jemand krank war oder ein bisschen zu viel vom Regen und von der Arbeit hatte, hat man sich gegenseitig um sich gekümmert. So viele internationale Freundschaften zu schließen war wirklich, wirklich schön. Man lernt eine Menge über sich selbst und die anderen. Man ist fast dazu gezwungen seine Gefühle, Freuden und Ängste zu teilen. Gewohnt haben wir hauptsächlich in unserem Haus am See, wo wir gemeinsam gekocht, gestrickt und gemütliche Abende verbracht haben. In den Workcamps haben wir in Schulen oder Ferienhäusern geschlafen.
Unsere Aufgabe war hauptsächlich das Pflanzen von Kiefern in ehemalig von Schafen begrasten Gebieten. Tatsächlich haben wir hauptsächlich im Moos gearbeitet und nicht im Wald, von dem es auch leider gar nicht so viel gibt. Der, den es gibt ist ziemlich klein, worauf der isländische Förster-Witz anspielt: „What do you do, when you get lost in a forest in Iceland – you stand up“ Nach fünf Monaten hatten wir circa 125.000 Bäume gepflanzt, die wahrscheinlich so in 20 Jahren groß genug sein werden um sich verlaufen zu können. Wir pflanzten auch Pappeln, Fichten und ab und zu Birken. Das Pflanzen ist an sich eine super Sache und macht an vielen Tagen eine Menge Freude, kann aber psychisch und physisch auch ganz schön anstrengend sein. Man arbeitet alleine und der Prozess an sich ist sehr monoton. Hinzu kommt das isländische Wetter und im Sommer eine Armee von Fliegen, deren einzige Aufgabe darin besteht, einem möglichst oft in die Augen zu fliegen. Dagegen hatten wir aber sowohl Mückennetze und das beste Outdoor-Equipment, dass man sich vorstellen kann. Man ist in unglaublich schönen Landschaften unterwegs, die weit ab von Wanderwegen und Tourismus sind. Wir haben auch gelernt, einen Quad durch die Landschaft zu bewegen und die Leute mit Führerschein, wie man einen Geländewagen im Gelände fährt.
Was mir leider häufig gefehlt hat, war der theoretische Teil des Pflanzens. Warum wir tun, was wir tun, was die Baumarten voneinander unterscheidet und was für einen Einfluss sie auf die isländische Umwelt haben werden, sind Fragen, auf die ich mir oft selbst die Antwort suchen musste. Einer der Gründe war, dass die Icelandic Forestry Association zu der Zeit, als ich da war eine Menge interne Probleme hatte, die sich leider viel auf unsere Freiwilligen-Gruppe ausgewirkt haben. Wir hatten keinen durchgängigen Supervisor und in der Mitte des Projekts war die allgemeine Stimmung ziemlich am Boden. Die Arbeit war ziemlich hart, aber an Feedback mangelte es und das, dass wir bekamen, war hauptsächlich negativ. Auch Teammeetings gab es trotz mehrmaliger Bitte nicht. Ich glaube aber, das hing mit dem Jahr zusammen und wird in Zukunft anders sein.
Ein Highlight waren für mich die Workcamps, in die wir ab und zu gefahren sind. Dort haben wir gelernt, mit der Kettensäge umzugehen, Wanderwege zu machen, Stufen zu konstruieren und Wälder zu lichten, um Platz für die jungen Bäume zu schaffen.
In einem Workcamp an der Küste, arbeiteten wir mit einem Polizisten, der charakterlich aber kein Polizist, sondern ein Teddybär war. Er zeigte uns, wie isländische Gastfreundschaft aussehen kann. Wir hatten täglich freien Eintritt in den Swimmingpool der Gemeinde (der wiederum zu vielen Bekanntschaften geführt hat), wir hatten in zwei Wochen bestimmt fünf mal frischen Fisch, den er uns vorbeigebracht hat, wurden von seinen Eltern zum Essen, eines selbst geschlachteten Lamms eingeladen und durften in die schönste Sauna, die ich in meinem Leben besucht habe, und wahrscheinlich je besuchen werde.
Eine weitere tolle Erfahrung war das on Arrival Training, in dem wir eine Menge Kontakte zu anderen freiwilligen in Reykjavik geknüpft haben. Das führte zu ausgiebigen Partys mit super netten Leuten und Schlafplatz in der Hauptstadt. Auch die Betreuung der Entsende-Organisation war super, um das Erlebte ein bisschen zu reflektieren.
Abschließend kann ich sagen, dass die Arbeit wirklich nicht immer einfach ist, einen aber sowohl körperlich als auch mental stärker aus dem Erlebnis herausgehen lässt. Außerdem war die Freizeit die wir hatten super schön und mein Kopf ist voll von den schönsten und absurdesten Erinnerungen, die ich wohl in meinem Leben gemacht habe. Zum Beispiel: Lagerfeuer und singen von irischen Volksliedern, Ausflüge auf Gletscher, Autofahrten bei teilweise die ganze Nacht dauernden Sonnenuntergängen, Bekanntschaften mit den hilfsbereitesten Leuten beim Trampen, Eigenbrand von eben diesen Leuten trinken, Bekanntschaften mit den Pfadfindern von nebenan, sehr schöne Gespräche auf Spaziergängen nach der Arbeit, tanzende Polarlichter, Bäume per Axt fällen mit unserem Supervisor Narfi.
Das alles und vieles mehr haben diese fünf Monate in meinem Kopf zu einer Art magischem Traum werden lassen.
Et år i Norge – mein Auslandsaufenthalt
„Nur wer umherschweift, findet neue Wege.“ – Norwegisches Sprichwort
Schon Goethe meinte, „dass das Angenehme am Reisen, dass auch das Gewöhnliche durch Neuheit und Überraschung das Ansehen eines Abenteuers gewinnt“. Da mich der Dichterfürst schon durch mein Schulleben auf dem Goethe-Gymnasium begleitet hat, dachte ich mir ich könnte mich ja auch für die Zeit nach der Schule von ihm inspirieren lassen. Also entschied ich mich, dass ich nach meinem bestandenen Abitur doch erst mal die Welt sehen wollte, statt nach meinen letzten Sommerferien direkt mit einem Studium oder einer Ausbildung anzufangen. Und so verschlug es mich erst einmal nach Norwegen. Um genauer zu sein nach Hardbakke in die westlichste Kommune Norwegens – die Inselgruppe „Solund“.
Warum ich mich für Solund entschieden habe? Solund ist einfach besonders! Es ist die einzige Kommune die nur aus Inseln besteht – mehr als 1000 Inseln auf gerade einmal 750 Einwohner – rein theoretisch könnte also jeder seine eigene Insel haben. Aber nicht nur das – die Inselgruppe ist multikulturell, was man von so einer kleinen Kommune erst einmal gar nicht erwarten würde. Neben Norwegen sind beispielsweise auch Südafrika, die Ukraine, Madagaskar, Thailand, Syrien, Russland und Deutschland vertreten. Und das sind noch längst nicht alle…
Vereint werden die Nationen hier sowohl im Alltag als auch bei verschiedenen Zusammenkünften. Das sind z.B. der 17. Mai – Nationalfeiertag in Norwegen – oder das „Internationale Café“, zu dem jede bzw. jeder eine Spezialität des eigenen Landes mitbringt. Und das Besondere: alle kommen gut miteinander klar.
Die gleiche Vielfältigkeit die Solund zeigt hatte auch mein Projekt. Die Woche begann mit Outdoor-Arbeit auf der Insel Litle Færøy, zusammen mit meinem Mentor „Roar Mo“. Egal ob Holzhacken, Küste reinigen, Bootshaus aufräumen usw. – der Montag war für mich immer der schönste Tag.
Dienstags ging es für mich dann entweder in den Kindergarten (für insgesamt zwei Monate), den Secondhandshop (gleichzeitig auch Café), die nationale Verleihorganisation „BUA“ oder ins Altersheim „Solundheimen“, um den Senioren mit meinem Klavierspiel Freude zu bereiten ☺
Am Mittwoch standen dann sowohl Wassergymnastik als auch die „Kulturskulen“ – ein Freizeitangebot für die Jugend – auf dem Plan. Ersteres war für mich erst einmal neu und ungewohnt, machte mir mit der Zeit aber immer mehr Spaß.
Donnerstags gibt es immer das „Tursdags-lunsj“, wo es die Aufgabe der Freiwilligen ist, für die Leute, die ins Café kamen (immer ca. zwanzig) zu kochen. Abgesehen von den typisch norwegischen Waffeln mit Marmelade und Sauerrahm als Dessert haben wir immer neue Rezepte rausgesucht – es wurde also auch beim Kochen nicht langweilig. Auch auf die Bildung der Freiwilligen wurde selbstverständlich geachtet – den Donnerstag beendeten wir immer mit Norwegischunterricht.
Wie ich die Woche begonnen hatte, konnte ich sie auch ausklingen lassen. Also mit einem schönen Tag auf der Insel Gåsvær mit Arbeiten in der Natur, mit Holz und Farbe, mit Schafen oder auch manchmal einfach nur mit Angeln.
Unabhängig vom festgelegten Wochenplan wurde uns von der Gastgeberorganisation, der Solund friviligsentralen, aber noch vieles mehr ermöglicht. Dazu gehörten der Besuch von verschiedenen Festivals und Konzerten, kostenlose Fahrten auf einem echten Segelschiff und die damit verbundene Freiwilligenarbeit der Küstenreinigung, aber auch Skiausflüge mit der örtlichen Schule. Hier konnte ich das erste Mal in meinem Leben Abfahrtski ausprobieren.
Auch Nordlichter habe ich in diesem Jahr erstmalig gesehen – ein einzigartiges und beeindruckendes Erlebnis. Ein besonderes Highlight war für mich zudem der Besuch des norwegischen Kronprinzen, denn wann hat man schon mal die Chance auf ein Foto mit einem Mitglied des Königshauses?!
Auch die Möglichkeit der Freizeitgestaltung war für so eine kleine Gemeinde unglaublich vielfältig. Als Freiwilliger konnte ich kostenlos das Fitnessstudio ebenso wie das Schwimmbad nutzen, die Insel erkunden, zweimal die Woche Fußball spielen, angeln, wo auch immer ich wollte, oder das Klavier in der Kirche bespielen. Und das sind nur die Möglichkeiten, die ich wahrgenommen habe…
Kontakte zu anderen Freiwilligen knüpften wir mit Hilfe eines „On-Arrival-Seminar“ im Kurort Balestrand. Gemeinsam mit den Trainern wurde dort über die Programme, Norwegen allgemein, Probleme und Schwierigkeiten der Freiwilligen sowie Lösungsansätze dafür gesprochen.
Gleichzeitig hatten wir aber auch Chancen, uns gegenseitig und Balestrand mit Umgebung besser kennenzulernen. Ein erneuter Austausch fand noch einmal auf einem „Mid-Term-Seminar“ im winterlichen Oslo statt, das, um ehrlich zu sein, leider ein wenig zu kurz war…
Vor mir liegen jetzt noch zwei Wochen im Projekt, die ich noch bestmöglich nutzen und genießen möchte. Rückblickend bin ich dankbar für diese Möglichkeit, die Welt und mich selber besser kennenzulernen. Dafür danke ich zuallererst meinen Eltern, die mich überhaupt erst auf die Idee brachten. Weiterhin danke ich natürlich auch dem Europäischen Solidaritätskorps und damit sowohl meiner Entsendeorganisation, dem FAIRBund e.V., als auch meiner Gastgeberorganisation, der Solund friviligsentralen, die die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt haben und mir somit diese Erfahrung unabhängig von meinen eigenen finanziellen Mitteln oder dem Einkommen meiner Eltern überhaupt erst ermöglicht haben. Ein großes Dankeschön für die Organisation, die Koordination, die Finanzierung und ein spezielles Danke an meine persönlichen Ansprechpartner und Mentoren, welche mir jederzeit zur standen.
Wenn ihr euch für ein Auslandsjahr nach dem Abitur interessiert, kann ich euch für weitere Informationen vor allem die Website des ESK unter https://youth.europa.eu/, als auch die Website https://www.rausvonzuhaus.de/ empfehlen.
„Die Camphill Community Glencraig ist wohl einer der besten Orte um einen Freiwilligendienst und
Lockdown zu verbringen.“
Glencraig – UK
Nicht nur hat man eine wunderschöne Umgebung gleich vor der Haustür sondern trifft hier auch auf Menschen verschiedenster Fähigkeiten, Interessen und Nationalitäten.
So wird sowohl die Arbeit als auch die Freizeit in der Community nie langweilig.
Fünf Tage pro Woche helfen ich und viele andere Freiwillige in einem der Häuser und unterstützen die Bewohner in ihrem Alltag.
Dazu gehört zum Beispiel gemeinsames kochen und backen, spielen, musizieren, tanzen, malen und basteln, Filme schauen, Spaziergänge machen, Feste feiern und noch vieles mehr. Aber natürlich hat man auch einiges an Putzarbeit leisten und je nachdem wie selbstständig die Bewohner sind muss man ihnen auch beim Ankleiden, Zähneputzen, Essen,
Duschen und anderen Aufgaben helfen.
In Causeway, dem Haus in dem der Großteil der ca. 25 Freiwilligen lebt, ist auch immer was los. Hier treffen sich viele junge engagierte Menschen aus ganz Europa, und manchmal sogar von weiter weg. Jeder Freiwillige bringt seine eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten mit und kann diese im Alltag und der Arbeit einbringen und weitergeben.
Eine Freiwillige macht zum Beispiel seit Jahren Yoga und lädt manchmal ein mitzumachen. Ein anderer Freiwilliger ist ein begabter Zeichner und gibt hin und wieder eine Stunde. Und die unzähligen Musiker unter den Freiwilligen hört man oft zusammen spielen.
Einige Einschränkungen wegen Corona gibt es natürlich auch. So dürfen wir die Bewohner gerade nicht in ihre Workshops begleiten und mit ihnen keine Ausflüge außerhalb der Community machen. Auch für uns Freiwilligen waren Ausflüge während der letzten Lockdowns teilweise auf einen 10 Meilen Radius beschränkt.
Aber sobald es wieder erlaubt ist, organisiert einer der Mentoren Trips zu Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.
Meine Zeit hier in Glencraig ist nun fast vorbei und der Gedanke all die Menschen, die ich hier kennen, schätzen und lieben gelernt habe bald zu verlassen schmerzt mich sehr. Doch ich habe auch viel and Wissen und Erfahrung gewonnen und dies und meine neu geschlossenen Freundschaften werden mich sicher in Zukunft noch lange begleiten.
„Seit nun mehr als sieben Monaten lebe ich in einem mir zwar nicht allzu fremden, aber dennoch unbekanntem Land, Bosnien und Herzegovina, um genauer zu sein in dessen Hauptstadt Sarajevo.“
Sarajevo – EVS
Seit nun mehr als sieben Monaten lebe ich in einem mir zwar nicht allzu fremden, aber dennoch unbekanntem Land, Bosnien und Herzegovina, um genauer zu sein in dessen Hauptstadt Sarajevo. Neben den religiösen Unterschieden zwischen Katholiken, Moslems und serbisch Orthodoxen und deren Gotteshäusern, gibt es auch deutliche Disparitäten zwischen den Bauwerken innerhalb der Stadt. Während man an einer Straßenecke immer noch Häuser vorfindet mit Beschädigungen vom Bonsienkrieg, kann man an der nächsten Straße schon eines der modernsten Gebäude ganz Bosniens vorfinden, wie zum Beispiel das Sarajevo City Center (SCC). Aber neben dem reich bevölkerten Zentrum einmal abgesehen, glänzt Sarajevo mit seiner einzigartigen Natur und den Bergen, wie dem Igman oder Trebevic, die immer wieder einen Besuch wert sind. Ebenso wie die Altstadt und deren Souvenir- und Einkaufsmöglichkeiten, die an einen türkischen Bazar erinnern.
Als deutsche EVS Freiwillige in einer Argentur für Suchtprävention „NARKO-NE“ gehört es neben dem Organisieren und Übersetzen von Workshops zu meinen Aufgaben in z.B. die Grundschule zu gehen und mit den Kindern, die Deutsch seit der ersten Klasse lernen, auf Deutsch Konversationen zu führen oder einen kurzen Vortrag zu halten. Zudem ermöglichte mir meine bosnische Organisation an einer internationalen Konferenz teilzunehmen, bei der Teilnehmer aus über zehn verschiedenen Ländern anwesend waren. Vor Corona ist eine meiner Haupt- und Lieblingsaufgaben gewesen zwei kleinen Mädchen an einer Grundschule Klavierunterricht auf Bosnisch zu geben, da ich selbst seit ca. 8 Jahren Klavier spiele. Zudem gebe ich wöchentlich einen Deutschkurs für die Freiwilligen aus NARKO-NE. Dank Corona und dem damit verbundenem Home-office habe ich auch eine neue Aufgabe im technischen Bereich bekommen, und damit ist nicht nur die Teilnahme am Mid-term Training über „zoom“ gemeint, sondern auch DIY Videos für eine Kampagne für Fundraising zu drehen. Außerdem helfe ich ihnen mit kreativen Aufgaben, wie zum Beispiel Buttons zu designen oder Fotorahmen für Gruppenaktivitäten selbst zu gestalten.
Alles in Allem freue ich mich auf die verbleibenden paar Monate und werde die Zeit so gut es geht mit meinen neuen Freunden und Kontakten nutzen.
„Krakau ist eine der beliebtesten Städte für Erasmus Studierende. Es wimmelt nur so von Spaniern, Italienern und Deutschen, Krakau ist in den letzten Jahren zu einer absoluten Erasmus-Metropole herangewachsen und das macht es umso besser.“
Ich nehme einmal 10 Monate Polen
„Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt. Sieh sie dir an“ das sagte einst Kurt Tucholsky und gemäß diesem Motto verschlägt es jährlich tausende junge Menschen mit dem Freiwilligendienst der EU ins Ausland. Auch mich hat es in diesem Jahr ins Ausland getrieben, genauer gesagt nach Krakau in den Südosten Polens um dort in einem Kindergarten und einer Schule zu arbeiten.
Warum denn Polen mag man sich fragen und zugegeben ich war mir zu Beginn auch nicht sicher, ob es die richtige Wahl ist. Erstens ein Jahr im Ausland zu verbringen und zweitens nach Polen zu fahren, wenn man ganz Europa zur Wahl hat. Rückblickend kann ich aber mit Gewissheit sagen, ich hätte mich nicht besser entscheiden können. Krakau ist eine unglaublich schöne Stadt und mit knapp 800 000 Einwohnern ist immer was los, insbesondere das jüdische Viertel und die Altstadt stehen niemals still. Außerdem kann Krakau mit einer außergewöhnlichen Bar- und Cafekultur punkten. Die äußeren Gegebenheiten für einen guten
Auslandsaufenthalt sind also in Krakau absolut erfüllt.
Was dann nur noch zu einem guten Auslandsaufenthalt fehlt sind die richtigen Leute und was soll ich sagen, die gibt es hier reichlich. Denn Krakau ist eine der beliebtesten Städte für Erasmus Studierende. Es wimmelt nur so von Spaniern, Italienern und Deutschen, Krakau ist in den letzten Jahren zu einer absoluten Erasmus-Metropole herangewachsen und das macht es umso besser. Denn es kommt zum Aufeinandertreffen von so einigen Kulturen und damit einhergehenden Gewohnheiten und ganz verschiedenen Charakteren. Aber genau das ist es, was mir an diesem Jahr unglaublich gut gefällt. Man lernt nicht nur viel über die polnische Kultur sondern eben auch von all den anderen Freiwilligen über deren Kultur. Angefangen bei spanischer Musik über die echten französischen Crêpes bis hin zur polnischen Sprache.
Zu guter Letzt bleibt zu sagen, dass das Jahr neben all dem Spaß natürlich auch die ein oder andere Herausforderung mit sich bringt. Doch genau das rundet das Jahr ab, denn es ist nicht nur voll von Erfahrungen sondern man arbeitet viel an sich selbst und entwickelt sich in ungeahnten Gebieten weiter. Ob das bei den Trainings in Warschau und Torun sei oder beim Gestalten neuer
Aktivitäten im Kindergarten, der Alltag steckt voller Überraschungen und Herausforderungen.
Abschließend kann ich einen solchen Freiwilligendienst nur jedem ans Herz legen, der die Möglichkeit dazu hat, denn die hat man nur einmal und es gibt wenige Dinge auf der Welt die so lohnenswert und dabei kostenlos sind.
„Ich war in Calabrien vom 01.02. – 04.12.2021 beim Projekt „No Borders“ von der Aufnahmeorgansiation Entropia an der Universität von Calabrien – ein Projekt, welches die Integration von ausländischen Studierenden, Asylbewerber*innen und Geflüchteten unterstützt.“
Review of my project “No borders Citizens” at Entropia
To put it briefly: It’s been a crazy and beautiful experience in which I learned an incredible amount of things. During these 10 months I felt like no week was like the one before. I met a lot of people, faced new challenges and gained a ton of experience. The project took place at the cultural association Entropia, which is located inside the University of Calabria in the south of Italy. The project was about the integration and inclusion of international students, asylum seekers and refugees.
Over the course of my time at Entropia I was involved in a large variety of activities and projects. Since the restrictions at the beginning of our project due to the Covid-19 situation were quite severe, the opportunities to conduct social activities were strongly limited. However, we were still able to meet some new people for language exchanges and perform outdoor activities with refugees and asylum seekers at a local refugee center. During this time, I also recorded a podcast about the international protection system and the refugee arrival and recognition process in Germany, Italy and Spain, together with my partner in the project. Towards the summer, as the pandemic situation calmed down a bit, we could finally reopen the association for students and some social activities. From this point on, part of my work consisted of receiving and assisting students, refugees, artists or other visitors to our space. Also, we were finally able to fully start enjoying Calabria by traveling around it’s beautiful little villages and beaches.
Our weekly program at the association included a range of activities open for internationals as well as locals. These activities included karaoke nights, public viewings, babel tea (language exchange & socialisation), jam sessions, music and art labs, movie nights and italian courses. Apart from participating, part of my duties were to promote these activities by creating flyers, speaking to people and writing social media posts. I was also involved in the promotion of our festivals and the association in general. Furthermore, we also worked on weekly live radio broadcasts. During the
first period of the live shows I assisted by taking care of the social room, which includes operating the social media page, answering comments and passing the comments on to the speakers. In the second period of the live broadcasts towards the end of the project, I worked inside the studio with the speakers as sound director, a role that I really enjoyed. One of my personal highlights and one of the big parts of my project was the European project “No Borders Festival” in which 40 young people from different backgrounds came together to organise a festival promoting social inclusion. I was involved from the interview process of the participants through to the organisation, the final implementation of the festival and the conclusion period. It was amazing for me to see how people from all over the world came together to work towards the same goal, overcoming any differences that may exist between them.
My biggest challenge during the project was learning a new language from zero, since I didn’t have any previous knowledge of Italian. Many people in my environment didn’t speak much English, which made it hard to communicate sometimes, but it was also beneficial for my progress in the language. Despite the difficulties I sometimes faced, I was very lucky to have many supportive people around me willing to teach me patiently and help me out in many ways. With their support I ended up being able to communicate decently in Italian.
All in all, I gained a lot of knowledge about European projects and opportunities, refugees and asylum seekers, radio broadcasts, picture and video editing tools, youth work, festivals, social media, and most of all, about people from all over the world and their culture. I also learned a lot about the problems that exist in Calabria, especially for young people. However, I was proud to be part of an association that tries to make a positive change to this reality. During this year I had the chance to work with some amazing people from various origins. I really loved working on this multicultural team and managed to make some great friends along the way. I feel very privileged to have been able to be part of this project and I feel very thankful towards everybody involved in having made it possible. Overall, this experience was one of the best I ever had and I feel that it impacted my life and me as a person immensely.